Da sich niemand 24 Studen ununterbrochen mit seinem Lieblingstier beschäftigen kann, sollten jeweils mindestens zwei Kaninchen zusammenleben. Unproblematisch ist es immer, Geschwister zu halten. Allerdings
sollten verschiedengeschlechtliche Pärchen in getrennten Käfigen leben, solange der Rammler (das Männchen)
nicht kastriert wurde. Es dauert sieben Wochen bis ein frisch
kastrierter Rammler garantiert zeugungsunfähig ist. D.h. erst dann sollten die beiden Kaninchen zusammen auslaufen und einen
gemeinsamen Käfig bewohnen.
Wir haben auch gute Erfahrungen auch mit einander vollkommen unbekannten
verschiedengeschlechtlichen Pärchen gemacht. Da wir jeweils ein Weibchen und ein frisch kastriertes Männchen hatten,
hat die noch nicht ganz
erloschene Sexualität des Rammlers das Weibchen sieben Wochen lang angezogen. Durch die Gitterstäbe
hindurch konnte langsam Freundschaft wachsen. Das Zusammenlassen war anschließend völlig unproblematisch. Größere
Probleme sehen wir bei einander fremden Häsinnenpärchen. Fremde Weibchen können sich sympathisch oder unsympathisch finden. Antipathie kann sich in richtigen Kämpfen zeigen, die über das
tolerierbare Rangordnungsverhalten hinausgehen. Im Zweifel gilt: ausprobieren und ggf. dafür sorgen, dass man das neue Tier zurückgeben kann. Dies ist besonders leicht, wenn das neue Tier aus dem Tierheim kommt.
Tierheime haben meist Verständnis dafür, wenn man äussert, ein Kaninchen nur dann endgültig zu sich nehmen zu können, wenn es sich mit einem vorhandenen verträgt. Eine andere Methode, Kaninchen zum friedlichen
Zusammenleben zu erziehen, soll das Besprühen der Kontrahenten mit Wasser bei jedem Angriff sein. Ein Kollege von mir hat dies erfolgreich praktiziert. Einander fremde Rammler fanden wir bislang meist
leichter aneinander zu gewöhnen. Wenn beide kastriert sind, erst recht. Dennoch sollte und darf man gegenüber einem Tierheim genauso argumentieren, dass man ggf. das neue Männchen nur bei Verträglichkeit mit dem bestehenden Tier behalten möchte. |